Sabotierst du dich selbst? (DeinEinzigartigerWeg#9)

Veröffentlicht von Jonas Pöltl am

Lesedauer 7 Minuten

Welches Selbstbild hast du von dir und deinem Leben?

Magst du dich selbst und bist du der Ansicht, dass du alles schaffen kannst, wenn du es nur wirklich willst?

Oder kritisierst du dich bei jeder Gelegenheit und bist der Meinung, dass du nicht gut genug bist?

Wie du selbst über dich denkst und was deine Glaubenssätze im Leben sind, hat einen starken Einfluss auf deinen Erfolg und dein Glück im Leben.

Das gute daran: Du kannst es ändern.
Sogar noch besser: Du hast alles selbst in der Hand. Du brauchst niemanden dazu, außer dich selbst.

Wie du dich selbst im Leben unterstützt und selbst zu deinem besten Freund und Weggefährten werden kannst, beschreibe ich in diesem Beitrag. Für Eilige geht es hier direkt zur Zusammenfassung der wichtigsten Punkte, bist du direkt an praktischer Anwendung interessiert, kannst du hier direkt loslegen.

Welches Selbstbild hast du von dir?

Dein Selbstbild hat sich über Jahre hinweg entwickelt. Bewusst und unbewusst hat sich ein bestimmtes Bild von dir in deinem Kopf geformt, wie du dich selbst siehst, welche Charaktereigenschaften du besitzt und ob du gut oder schlecht in irgendeiner Tätigkeit bist. Angefangen hat das bereits im Kindesalter.

Dein Selbstbild als Kind

Die Wissenschaft geht davon aus, dass wir bis zum sechsten Lebensjahr Einschätzungen oder Bewertungen über uns, ausgesprochen von Bezugspersonen, nicht hinterfragen. In diesem Alter ist man selbst noch so klein und Erwachsene so viel größer und erfahrener. Das hat zur Folge, dass man sein Selbstbild in dieser Zeit größtenteils davon abhängig macht, was einem die Eltern, Kindergärtner oder weitere Bezugspersonen erzählen.

Wenn du als Kind zu hören bekommen hast, „Du bist ein fleißiger Helfer, da du mir immer gerne im Haushalt hilfst“, hat das dein Selbstwertgefühl gestärkt und du hast ein positives Selbstbild von dir mitbekommen. Auch wenn es in diesem Alter natürlich nur absolute Kleinigkeiten sind, die du helfen konntest, fühlst du dich trotzdem gut und bestärkt. Diese positiven Bestärkungen wollen wir uns heute nicht ansehen, sie sind genau das, was so ein junger Mensch benötigt.

Wird dir aber als Kind immer wieder gesagt, dass du faul bist, oder immer mit deinen vielen Fragen nervst, dann übernimmst du diesen Glaubenssatz für dich. Du glaubst selbst daran, dass du faul bist. Und wenn du schon bewiesenermaßen faul bist, gibt es auch für dich keinen Grund mitzuhelfen, das wäre gegen dein Naturell. Du bist nicht von dir aus faul, kannst es aber durch so eine unbewusste Aussage werden, weil du es dir dann selbst so lange einredest, bis du es wirst.

Der Einfluss deiner Bezugspersonen als Kind war sehr groß auf dich und du hast vieles, was ganz bewusst oder leider eben auch unbewusst gesagt wurde, als wahr hingenommen, ohne es zu hinterfragen, da du noch sehr klein warst und man in diesem Alter davon ausgeht, dass Erwachsene recht haben.

Dein Selbstbild als Jugendlicher

Nach dem Kindesalter kommen als Jugendlicher noch weitere Bezugspersonen dazu, die an Wichtigkeit gewinnen und Einfluss auf dich haben: Lehrer, Sporttrainer, Verwandte, Freunde, …

Als Jugendlicher nimmst du nicht mehr alles Gesagte für bare Münze, trotzdem hat wohl jeder Mensch noch Erinnerungen an seine Jugendzeit, die sich exakt um eine Aussage von einem gewissen Menschen drehen. Solltest du einen Lieblingslehrer gehabt haben, der dich sehr gemocht hatte, aber in einer Situation stark von dir enttäuscht gewesen war, kann es gut sein, dass du dich auch heute noch daran erinnerst.

In der Pubertät ist es völlig normal, dass du erstmal alles was deine Eltern dir sagen wollen, als falsch betrachtest. Du willst selbst deine Erfahrungen machen und mittlerweile hast du genügend Lebenserfahrung gesammelt, um alles besser zu wissen. Das ist nichts Schlechtes und völlig normal. Doch auch in dieser Phase wirst du bewusst und unbewusst von deinen äußeren Einflüssen geprägt, ob du willst oder nicht.

Dein Selbstbild als Erwachsener

Als Erwachsener bist du langsam aber sicher in der Lage, Meinungen von anderen erst auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen. Du stellst dir die Frage, ob jemand überhaupt die notwendigen Kenntnisse oder den notwendigen Sachverstand hat, um eine Situation oder einen Menschen richtig einzuordnen. Trotz dieser Fähigkeit treffen uns Aussagen von x-beliebigen Menschen, die weder uns, noch unseren Lebensweg kennen, oftmals hart. Wir möchten von jedem gemocht und wertgeschätzt werden und interessieren uns auch für Meinungen von Leuten, die wir nicht kennen.

Bis du im Erwachsenenalter angekommen bist, hast du viele Einschätzungen über dich von anderen Personen bekommen – gefragt oder ungefragt. Da viele noch aus frühesten Kindheitstagen kommen, werden diese selten bewusst hinterfragt, ob sie auch heute noch auf dich zutreffen.

Bist du denn tatsächlich schüchtern, nur weil du als 4-Jährige nicht mit irgendeiner Bekannten deiner Mutter reden oder spielen wolltest? Vermutlich hat das eine mit dem anderen gar nichts zu tun. Trotzdem ist es häufig der Fall, dass unsere innere Stimme uns diese Charaktereigenschaft dauerhaft zuschreibt, völlig egal, ob das nun heute noch tatsächlich der Fall ist.

Was du sofort tun kannst: Bring dein Leben auf den Prüfstand

Was du bewusst und sofort tun kannst:

  1. Nimm dir einen Stift und ein Blatt Papier
  2. Nimm dir 5 Minuten Zeit und schreib dir die Charaktereigenschaften zu dir auf, die dir spontan in den Sinn kommen, die dir deine innere Stimme immer wieder einflüstert – positiv wie negativ
  3. Leg deinen Stift beiseite und lies dir durch, was du geschrieben hast
  4. Überprüfe, ob diese Charaktereigenschaften denn tatsächlich auf dich zutrifft, oder ob es Eigenschaften gibt, die dir andere in irgendeinem Stadium deines Lebens zugeschrieben haben
  5. Sämtliche Eigenschaften, die nicht mehr auf dich zutreffen, formulierst du ins Positive, wie du heute bist
  6. Jedes Mal wenn deine innere Stimme dir einreden will, dass du immer noch diese Eigenschaft besitzt (z. B. schüchtern bist), erklärst du deiner inneren Stimme, dass dies nicht mehr der Fall ist (heute bist du kontaktfreudig, offen und gesellig)

Und, hast du Charaktereigenschaften gefunden, die überhaupt nicht mehr zu dir passen, die dir aber deine innere Stimme trotzdem fleißig einflüstert?

Tipp: Du kannst auch gerne Freunde, Familie oder Arbeitskollegen fragen, wie sie dich sehen. Über dieses Feedback lernst du noch mehr über deine Außenwirkung kennen und ob du so rüberkommst, wie du wirken möchtest.

Deine innere Stimme ist in der Lage, sich jede Bemerkung, die du in deinem Leben aufgeschnappt hast, zu merken. Sie wiederholt diese Bemerkung immer und immer wieder, bis sie ein Teil von dir wird.

Würden wir uns rein auf das positive Feedback der Kollegen, auf das Lob der Grundschullehrerin und auf die uneingeschränkte Unterstützung und Liebe unserer Eltern fokussieren, hätte jeder von uns ein Selbstbild von sich, dass nur so von Liebe, Dankbarkeit und Tatendrang strotzt. Wir sind gut, wir sind in der Lage Veränderungen zu bewirken und auch unsere Mitmenschen wären allesamt gute und dankbare Menschen.

Oftmals brennen sich aber negative Einschätzungen über uns. Ein unbedachter Kommentar unserer Eltern, eine verletzende Aussage eines Freundes oder das eine negative Feedback unseres Chefs wiegen dabei ungleich mehr als all die positiven Erfahrungen.

Das gute daran: Diese Glaubenssätze über dich aus der Kindheit, Jugend und auch aus dem Erwachsenenalter kannst du jederzeit korrigieren.

Wie das geht? Du musst deine innere Stimme zu deinem besten Freund werden lassen.

Deine innere Stimme: Bester Freund oder schlimmster Feind?

Deine innere Stimme spricht den ganzen Tag über zu dir. Sie kommentiert Situationen, sie erinnert dich an wichtige oder unwichtige Dinge und sie hat vor allem zu allem eine Meinung. Auch zu dir. Deine innere Stimme hat die Kraft, dein bester Freund oder auch schlimmster Feind zu sein. Sie kann das, was du tust, feiern oder aber alles was dir nicht gelingt kritisieren. Was sie genau tut, liegt an dir. Du hast es in der Hand.

Kennst du das? Du hattest einen an sich ganz guten Tag, das Meiste ist dir gut gelungen, aber eine klitzekleine Kleinigkeit ist schiefgegangen?

Worauf fokussiert sich deine innere Stimme jetzt? Auf den Großteil des Tages, den du bravourös gemeistert hast? Oder doch lieber auf diese eine, kleine Aufgabe, die schiefgegangen ist?

Evolutionsbedingt mussten unsere Vorfahren, um am Leben zu bleiben, auf jede Ungereimtheit achten. Da konnte jeder noch so kleine Fehler tödlich sein, wenn du einem Löwen Auge in Auge gegenüberstehst.

Heutzutage ist solch eine Situation wohl eher selten der Fall. Fehler sind in den seltensten Fällen lebensbedrohlich. Und doch ist unsere innere Stimme noch auf die Steinzeit geeicht.

Du kannst das aber bewusst unterbinden. Du kannst jegliche negativen Aussagen deiner inneren Stimme stoppen. Sobald du merkst, dass du in eine Negativspirale abdriftest, befiehlst du deiner inneren Stimme, an etwas Positives zu denken. Wenn es dir in diesem Moment anfangs noch schwer fällt, etwas Passendes aus deiner geistigen Schublade zu holen, dann schreib dir etwas für solche Situation auf.

Schreib dir auf, was die positiven Eigenschaften an dir sind.

Schreib dir auf, was du schon alles erreicht hast.

Schreib dir auf, warum du gut bist, genau so wie du bist.

So schaffst du es, deine innere Stimme zu deinem besten Freund werden zu lassen. Zu dem Freund, der dich immer liebt, auch wenn du mal einen Fehler gemacht hast. Der dir verzeiht, wenn du mal nicht so souverän und überlegt gehandelt hast, wie du es gerne getan hättest. Denn er weiß, dass du ein wertvoller und einzigartiger Mensch bist.

Das geht nicht von heute auf morgen, immerhin haben sich deine negativen Glaubenssätze auch über Jahre oder Jahrzehnte hinweg eingebrannt. Du kannst aber bewusst entgegensteuern, in dem du deiner inneren Stimme immer wieder vorgibst, welches Selbstbild du von dir hast und welche Gedanken sie wiederholen soll.

Zusammenfassung

  1. Dein Selbstbild und deine innere Stimme entscheiden, ob du dich in einer Spirale der Negativität und Selbstkritik befindest, oder ob du positiv und bestärkend mit dir sprichst
  2. Dein Selbstbild hat sich bereits seit deiner Kindheit geformt und wurde von bewusst und unbewusst getroffenen Aussagen deiner Bezugspersonen geformt
  3. Glaubenssätze aus der Kindheit werden oft unhinterfragt ins Erwachsenenalter mit übernommen und als selbstverständlich und wahr erachtet
  4. Bring dein Leben auf den Prüfstand: Hast du Glaubenssätze, die gar nicht mehr zu dir passen? Schreib dir auf, wie deine innere Stimme dich sieht und prüfe nach, ob du noch Altlasten findest, die heute gar nicht mehr auf dich zutreffen
  5. Deine innere Stimme hat das Potenzial dein bester Freund oder schlimmster Feind zu sein
  6. Du hast es in der Hand, ob dich deine innere Stimme bestärkt oder runterzieht
  7. Unterbrich negative Denkweisen bewusst und ersetze sie durch positive Gedanken und erinnere deine innere Stimme an all deine positiven Eigenschaften

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