Plan-dein-Leben-Trilogie 2: Von der Theorie zur Praxis (#DeinEinzigartigerWeg12)

Veröffentlicht von Jonas Pöltl am

Lesedauer 8 Minuten

Wenn Teil 1 das Interesse in dir nach einem Plan für dein Leben geweckt hat, geht es in diesem Beitrag um die Frage nach der Umsetzung: Wie plane ich am besten mein Leben? Wann und wie häufig sollte ich planen? Und gibt es dafür Tools oder doch lieber klassisch per Stift und Papier?

Diese und weitere Fragen zum Thema „praktische Umsetzung deiner Lebensplanung“ beantworte ich in diesem Post.

Plan-dein-Leben-Trilogie:

  1. Plan-dein-Leben-Trilogie 1: Warum sollte ich mein Leben planen?
  2. Plan-dein-Leben-Trilogie 2: Von der Theorie zur Praxis
  3. Plan-dein-Leben-Trilogie 3: Retrospektiven & 12 Tipps zum Planen

Für Eilige geht es hier direkt zur Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.

Von der Theorie zur Praxis

Die beste Theorie bringt dir gar nichts, wenn du sie nicht auch in die Tat umsetzt. Oder anders gesagt:

Wissen ist theoretische Macht. Erst durch die Umsetzung wird theoretische Macht zu tatsächlicher Macht.

Entsprechende Fragen, um herauszufinden, was dir im Leben wichtig ist, findest du im ersten Teil dieser Trilogie (Plan-dein-Leben-Trilogie 1: Warum sollte ich mein Leben planen?). In dem heutigen Beitrag beschäftigen wir uns mit der Umsetzung der Planung, wobei wir davon ausgehen, dass du für dich schon Klarheit geschaffen hast, was du erreichen möchtest (und auch wenn noch nicht, findest du in diesem Beitrag Beispiele, wie du dein Leben planen kannst).

Wie und wo halte ich fest, was ich plane?

Bei deiner Planung hast du generell 2 Möglichkeiten: Digital oder Stift und Papier.

Beide Optionen bringen Vor- und Nachteile mit sich. Und nur du allein kannst entscheiden, was der für dich richtige Weg ist. Wenn du dir unschlüssig bist, was für dich das Richtige ist, probier einfach beides aus und entscheide dann. Du kannst natürlich auch beliebig mischen, um das beste aus beiden Welten mitzunehmen. Es ist dein Leben und nur du entscheidest.

Nachfolgend werde ich dir kurz ein paar Vor- und Nachteile, die ich sehe, auflisten und dir meinen Rat für den Start mit auf den Weg geben.

Digitale Planung

Um am Smartphone, Tablet oder Laptop zu planen, hast du verschiedene Möglichkeiten. Einerseits kannst du dir ein digitales Notizbuch dafür hernehmen (Evernote, OneNote und ähnliche lassen grüßen), dir selbst Tabellen oder Dokumente erstellen oder dir eine für dich passende App suchen (z. B. GrowthDay Personal Development von Brendon Burchard, eine Aufgabenliste oder ein Gewohnheitstracker).

Klarer Vorteil bei einer Onlineplanung ist, dass du einmal Geschriebenes sehr einfach ändern oder an anderer Stelle wiederverwenden kannst. Das gestaltet sich mit Stift und Papier schon schwieriger.

Nachteilig kann sich – und das hängt stark von deiner Selbstdisziplin ab – allerdings auswirken, dass du für die Planung ein technisches Gerät in Händen hältst, das vor verlockenden Ablenkungen nur so strotzt. So kann es nicht immer einfach sein, den Fokus auf deine Planung zu legen, wenn gerade eine neue Nachricht ankommt oder dein Handy dir eine Erinnerung anzeigt, was du gerade noch alles machen solltest.

Planung mit Stift und Papier

Jahrhundertelang bewährt und immer noch nicht aus der Mode: Das klassische Schreiben mit einem Stift auf Papier. Der Charme dieser Variante liegt klar auf dem Fokus, dass du nur exakt eine Sache in diesem Moment machst. Ein Block oder ein Journal (z. B. ein kleines Buch in DIN A5, das du überall hin mitnehmen kannst) hat genau diese eine Funktion: deine Gedanken und Notizen festhalten.

Es gibt dabei nicht die Vielzahl an Ablenkungen, die dir dein Smartphone, Tablet oder Laptop bieten. Du kommst nicht in Versuchung, nur mal schnell etwas nachzuschlagen, eine Mail zu lesen oder online noch etwas einzukaufen.

Ob du dafür vorgefertigte Planer verwendest, die du online haufenweise findest (X47, High Performance Planner, …), oder ein leeres Blatt Papier, ist dabei dir überlassen.

Ein Blatt Papier kannst du auch super dort anbringen, wo du öfter am Tag vorbeikommst. Zum Beispiel am Kühlschrank, am Spiegel im Badezimmer oder neben der Haustür. So vergisst dein Unterbewusstsein deine Pläne und Ziele nicht.

Copy & paste ist dagegen analog schwieriger…

Mein Tipp für dich: Starte simpel

Bevor du dir jetzt eine App runterlädst oder ein Planungsjournal kaufst, schnapp dir einfach ein leeres Blatt Papier und schreibe los. Solltest du dir am Anfang seltsam dabei vorkommen, nach deiner Schulzeit mal wieder etwas auf ein Papier zu schreiben, keine Sorge, das ist ganz normal, wenn du das länger nicht mehr getan hast. Sobald du das allerdings regelmäßig machst, kommt es dir ganz natürlich vor.

Sollte dir die Papiervariante nicht auf Dauer gefallen, sieh dich einfach nach einer für dich passenden digitalen Lösung um. Oder such dir ein für dich passendes Journal, das dir die Fragen und Zeitfenster bereits vorgibt.

Unabhängig von deiner Entscheidung, wo du deine Pläne festhalten möchtest, schauen wir uns jetzt an, wie wir unsere Pläne festhalten möchten.

Beispiel für eine 5-Jahresplanung: Marathon

Die beste Theorie bringt nichts, wenn sie nicht in die Tat umgesetzt wird. Genauso bringt die beste theoretische Beschreibung einer praktischen Umsetzung wenig ohne ein anschauliches Beispiel.

Deshalb schauen wir uns hier beispielhaft folgendes 5-Jahresziel an (dein Ziel kann natürlich völlig anders lauten):

Am 16.01.2027 laufe ich einen Marathon.

Ausgangszustand:

Heute bin ich nicht besonders fit, treibe unregelmäßig Sport und ernährungstechnisch gibt es auch Luft nach oben.

Wie könnte deine Planung für diese immense sportliche Leistung nun aussehen? Und wie schreibst du dir das auf?

Dein großes Ziel am Ende der 5 Jahre haben wir bereits, jetzt geht es darum, dieses große Ziel in kleinere Ziele zu zerlegen.

Ziel in 5 Jahren

Als allererstes schnappst du dir ein leeres Blatt Papier, eine leere Seite in deinem Journal oder in einer Onlineanwendung deiner Wahl.

Dort notierst du dein Ziel mit Enddatum, je nach Lust und Laune kannst du dir auch noch einen kleinen optionalen Ansporn mit reinpacken.

Das kann dann so klingen:

Ziel: Ich laufe einen Marathon
Deadline: 16.01.2027
(optional): Ich benötige weniger als 5 Stunden für diese herausragende sportliche Leistung

Dein Endziel ist gesetzt, es ist klar, wo die Reise hingehen soll. Nur wie kommst du dort an? 5 Jahre sind immerhin eine sehr lange Zeit.

Ziele im nächsten Jahr

Im nächsten Schritt geht es darum, dieses eine große Ziel in kleinere, erreichbare Ziele herunterzubrechen. Meistens wird aus deinem 1 Ziel dann mehrere einzelne Ziele.

Im genannten Marathonbeispiel könnten Ziele für das kommende Jahr für dich lauten:

  1. Ich laufe 5 km am Stück (Frist: 16.01.2023)
  2. Ich ernähre mich an 4 von 7 Tagen gesund, indem ich 5 Portionen Obst und Gemüse esse (Frist: 16.01.2023)
  3. Ich trainiere 2 mal wöchentlich im Fitnessstudio oder daheim, um mir eine Grundfitness aufzubauen (Frist: 16.01.2023)

Aus deinem einen 5-Jahresziel sind somit schon 3 einzelne Ziele für das kommende Jahr geworden. Während das erste 1-Jahresziel direkt mit dem großen Ziel verbunden ist, sind die Ziele 2 und 3 als unterstützende Ziele anzusehen, die nicht zwangsläufig notwendig sind zum Erreichen deines Marathonziels, dir aber trotzdem den Weg dorthin wesentlich vereinfach und beschleunigen können.

Wenn du den Plan fürs erste Jahr erstellt hast, solltest du dir auch noch grob die Jahre 2 bis 4 vorplanen. Im Marathonbeispiel ist das anhand der zu laufenden Kilometer recht einfach machbar (zum Beispiel: Jahr 2: 10 km, Jahr 3: 18 km, Jahr 4: 28 km)

Ziele im nächsten Monat

Für die erstellten Jahresziele erstellst du dir jetzt Monatsziele. Du willst es ja nicht bei einem Neujahrsvorsatz belassen, dem meistens die konkrete Planung fehlt, sondern dein Ziel tatsächlich in die Tat umsetzen. Dabei stellst du dir folgende Frage, für jedes Jahresziel einzeln:

Was muss ich im kommenden Monat erreichen, damit ich am Ende des Jahres mein Jahresziel erreiche?

Sobald du die für dich passenden Antworten gefunden hast, schreibst du sie dir wieder auf. Das könnte in unserem Beispiel folgendermaßen aussehen:

  1. Jahresziel: Ich laufe 5 km am Stück
    • Monatsziel: Ich walke 2 km am Stück
    • Monatsziel: Ich jogge 5 Minuten am Stück, egal in welchem Tempo
    • Monatsziel: Ich gehe regelmäßig zwei Mal pro Woche laufen
  2. Jahresziel: Ich ernähre mich an 4 von 7 Tagen gesund
    • Monatsziel: Ich ernähre mich an 1 von 7 Tagen gesund, indem ich 5 Portionen Obst und Gemüse esse
    • Monatsziel: Ich esse an 1 von 7 Abenden einen Salat

Ziele in der nächsten Woche

Die wöchentliche Planung legt fest, welche Tätigkeiten du dir für die nächsten 7 Tage einplanst, damit du dein Monatsziel erreichen kannst.

Auch hier kannst du wieder schrittweise vorgehen und deine Monatsziele noch eine Stufe kleiner starten lassen und dich nach und nach mehr herausfordern.

  1. Monatsziel: Ich walke 2 km am Stück
    • Wochenziel Woche 1: Ich walke 1 km am Stück
    • Wochenziel Woche 2: Ich walke 1,5 km am Stück

Ganz wichtig dabei ist, dass du diese Aktivitäten in einen tatsächlichen Wochenplan niederschreibst und dir nicht nur vornimmst, diese Dinge eben in den kommenden 7 Tagen irgendwann zu machen.

Notier dir die 7 Tage der Woche auf und lege konkret fest, wann du das machen wirst. Wenn du einen (Online-)Kalender zur Terminplanung verwendest, trag deine Aktivitäten da ein. Alles was nicht in deinem Kalender geplant ist, ist zum Scheitern verurteilt und passiert nur aus Glück (oder aus Unglück nicht).

In entspannten Wochen mag es problemlos klappen, aber in Zeiten, in denen du das Gefühl hast, einfach nur funktionieren zu müssen, ist es essenziell wichtig, dass du dir die für dich wichtigen Aufgaben in deinem Terminkalender hast.

Wir können grundsätzlich nur Dinge erledigen, für die wir auch tatsächlich Zeit eingeplant haben.

Ziele am heutigen Tag

Deine Tagesplanung stellt das untere Ende deines Plans für die kommenden 5 Jahre dar. Was planst du heute zu tun, um deinem Ziel näherzukommen?

Hier empfiehlt es sich, den Tag blockweise durchzuplanen: Morgenroutine, Arbeit, Familie, Freizeit/Erholung, Arbeit an deinen Zielen, …, alles muss da rein.

Schreib dir dafür einfach deine Zeiten auf, von wann bis wann du wach und aktiv bist und was du in dieser Zeit geplant hast.

Ein Beispiel:

  • 05:00 Uhr: Dein Wecker klingelt
  • 05:00 – 06:00 Uhr: Morgenroutine um erholt in den Tag zu starten
  • 06:00 – 07:00 Uhr: Duschen, frühstücken, Haus verlassen
  • 07:00 – 17:00 Uhr: Arbeit, Mittagessen und Hin- und Heimfahrt (1 Stunde Pausenzeit, 2 x 30 Minuten Fahrt)
  • 17:00 – 18:00 Uhr: Einkaufen oder Haushalt oder Erledigungen oder Spielen mit den Kindern (wenn du welche hast)
  • 18:00 – 19:00 Uhr: Abendessen
  • 19:00 – 20:00 Uhr: Arbeit an deinen Zielen
  • 20:00 – 22:00 Uhr: Freizeit
  • 22:00 Uhr: Zapfenstreich für 7 Stunden erholsamen Schlaf

Wann, wie oft und wie lange soll ich planen?

Jeder Mensch ist anders und von daher kann ich dir hier nur meine Best Practices mitgeben, probier einfach für dich aus, was sich für dich richtig anfühlt.

PlanungBenötigte ZeitTipp für den idealen Zeitpunkt
5-Jahresplanung2 StundenAm Jahresende
(in einer Zeit, in der du zur Ruhe kommst)
1-Jahresplanung1 StundeAm Jahresende
(in einer Zeit, in der du zur Ruhe kommst)
Monatsplanung30 MinutenAm Monatsende
Wochenplanung15 MinutenAm Sonntag
Tagesplanung5 MinutenAm frühen Morgen oder am Abend zuvor

Ganz wichtig dabei: Diese Zeiten sind für die initiale Version deines Plans. Gute Pläne reifen mit der Zeit. Du darfst also jederzeit deinen Plan verfeinern. Ebenso sind Pläne nicht in Stein gemeißelt und du kannst und musst sehr wahrscheinlich öfter flexibel reagieren und umplanen. Das ist das Leben und gehört dazu.

Wenn du jetzt allerdings denkst, dass dir durch eine Lebensplanung ganz schön viel Zeit verloren geht, betrachte es mal auf diese Weise: Mit einem Lebensplan hast du dir einen festen Weg für dein Leben vorgegeben. Du hast einen Kurs, auf dem du dich im Leben befindest.

Vor allem in stürmischen Zeiten hast du mit deinem Plan etwas, was dir Halt gibt. Du weißt exakt, wo du hinwillst und wie du das erreichen kannst. Und mit den einzelnen kleinen Schritten, die du deinem Ziel täglich näherkommst, kommst du auch deinem Ziel näher. Du wirst deine Pläne ändern müssen, Unvorhergesehenes wird dazukommen und du wirst Rückschläge erleiden. Aber wenn du an deinem Plan festhältst, und alles dafür gibst, dass dein Traum Realität wird, dann wirst du es schaffen. Dann bist du unaufhaltsam.

Dabei ist die investierte Zeit in die Planung sehr gut investierte Zeit, die du doppelt und dreifach zurückbekommst, indem du durch dein Leben gehst mit Klarheit und Fokus.

Wie kann ich feststellen, ob ich noch auf Kurs bin?

Retrospektiven lautet das Zauberwort.

Was es damit auf sich hat, schauen wir uns gemeinsam im dritten Teil der Plan-dein-Leben-Trilogie an (Veröffentlichung: 23.01.2022).

Zusammenfassung

  1. Wissen ist theoretische Macht. Erst durch die Umsetzung wird theoretische Macht zu tatsächlicher Macht.
  2. Möglichkeiten zu planen
    1. digital (Smartphone, Tablet, Laptop über eine App, digitales Notizbuch oder Tabelle)
      1. Vorteil: Leichte Änderbar- und Wiederverwendbarkeit
      2. Nachteil: Leichte Ablenkbarkeit
    2. analog (Stift und Papier/Block/Journal)
      1. Vorteile:
        1. Klarer Fokus (kein Ablenkungspotenzial)
        2. du kannst deinen Plan gut sichtbar in deiner Wohnung aufhängen
      2. Nachteil: Umständlichere Änderbar- und Wiederverwendbarkeit
    3. Mein Tipp zum Start: Starte simpel (aber starte)
  3. Ziele herunterbrechen (Beispiel Jahres- auf Monatsziel):
    Was muss ich im kommenden Monat erreichen, damit ich am Ende des Jahres mein Jahresziel erreiche?
  4. Schreib deine Aktivitäten in deinen Terminkalender, so stellst du sicher, dass du dich auch daran hältst
  5. Beste Zeiten zum Planen
    1. Jahresplanung: Am Jahresende
    2. Monatsplanung: Am Monatsende
    3. Wochenplanung: Am Sonntag
    4. Tagesplanung: Am frühen Morgen oder am Abend zuvor
  6. Beispiel: Marathon in 5 Jahren
    • 5-Jahresziel: Ich laufe einen Marathon
    • Jahresziele:
      1. Jahresziel: Ich laufe 5 km am Stück
        1. Monatsziel: Ich walke 2 km am Stück
          1. Wochenziel Woche 1: Ich walke 1 km am Stück
          2. Wochenziel Woche 2: Ich walke 1,5 km am Stück
        2. Monatsziel: Ich jogge 5 Minuten am Stück, egal in welchem Tempo
        3. Monatsziel: Ich gehe regelmäßig zwei Mal laufen pro Woche
      2. Jahresziel: Ich ernähre mich an 4 von 7 Tagen gesund, indem ich 5 Portionen Obst und Gemüse esse
      3. Jahresziel: Ich trainiere 2 mal wöchentlich, um mir eine Grundfitness aufzubauen

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